Während die Damen und Herren in den Vorstandsetagen der etablierten (insbesondere deutschen) Autokonzerne zunehmend nervös werden dürften, macht Elon Musk mit Teslas Strategie weiter sein eigenes Ding. 2.000 Schnellladestationen hat der Elektroauto-Pionier inzwischen weltweit installiert – die prestigeträchtigen Routen von San Francisco nach Los Angeles oder in Richtung Las Vegas selbstverständlich eingeschlossen.
Gleichzeitig baut Tesla seine Gigafactory in flotter Geschwindigkeit auf – Elon Musk persönlich twitterte kürzlich persönlich Fotos von einem Besuch vor Ort und kommentierte, das etwa 20 Prozent der Fabrik bereits fertig seien. Tesla Motors leistet unglaubliche Pionier-Arbeit für die Elektromobilität weltweit – und will künftig auch den Markt für Hausbatterien – also Stromspeicher für den heimischen Keller oder Hauswirtschaftsraum aufmischen.
CleanThinking, 13. März.2015. Noch ist Tesla Motors viel kleiner als Apple oder andere Unternehmen, die derzeit einen öffentlichen Ansturm erleben. Aber Tesla Motors hat schon heute eine Revolution angestoßen: Ohne Tesla wäre die Elektromobilität bis heute im Luxus-Segment nicht angekommen. Tesla-Fahrer sind Pioniere, Markenbotschafter und Teil einer Gesamtstrategie, die Elon Musk vor einigen Jahren entwickelt hat.
Hierzu zählt auch die enge Verzahung mit dem Cleantech-Unternehmen SolarCity, das nicht nur von Musk mitgegründet wurde, sondern auch strategisch perfekt zu dem passt, was Musk mit Tesla Motors vor hat. SolarCity erlebt in den USA derzeit einen regelrechten Hype, denn das Unternehmen verknüpft den Bau von Photovoltaik-Anlagen mit einer flexiblen Finanzierung über Kreditkarte, Leasing und Co. Das führt derzeit in den USA dazu, dass der Ausbau der Photovoltaik in den Städten rasant voranschreitet – die Photovoltaik hat in den USA langen Anlauf benötigt, aber kommt jetzt umso rasanter zum Durchbruch.
Teslas Strategie: Billige Akkus aus Gigafactory
Besonders spannend wird es dann, wenn Musks Gigafactory Lithium-Ionen-Speicher vollautomatisch produziert und verbilligt. Denn im Jahr 2020 will Musk dann knapp ein Drittel dieser Speicherzellen nicht für den Antrieb von Elektroautos, sondern für den Einbau in Hausbatterien verwenden – der Dreiklang Elektromobilität, Hausbatterien und Photovoltaik wird dann vollendet werden. Auch deutsche Technologie-Unternehmen wie E3/DC setzen auf die Akkus, die Tesla in Zusammenarbeit mit Panasonic entwickelt und in der Gigafactory produzieren wird.
Der Hype um Teslas Strategie und sein Elektroauto Tesla Model S, das neue Maßstäbe gesetzt hat, weil „Auto neu gedacht“ wurde, wird in den kommenden Jahren anhalten. Dabei eifert Musk in vielen Bereichen Apple und Steve Jobs nach. Für die Energiewende ist der Kampf dieser beiden Unternehmen gegeneinander, die zunehmend um die gleiche Klientel kämpfen werden, ein Segen. Der Aufbau der Infrastruktur durch Tesla und die Überzeugung der Tesla-Fahrer mit dem Auto Tesla Model S sind wichtige Schritte, um die Elektromobilität zu etablieren. Weitere Schritte in Richtung Energiewende im übergreifenden Sinne, werden ganz sicher folgen.
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Martin Jendrischik war bis 2017 für die im obigen Text vorkommende E3/DC GmbH als PR-Berater tätig. Mehr dazu auf meiner Autorenseite.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.