Thermondo installiert keine Öl-Heizungen mehr und will auch aus der Gasheizung aussteigen.
Mit dem Gebäudeenergiegesetz von Robert Habeck bekommt die Wärmewende endlich den dringend notwendigen Schub. Denn: 70 Prozent der Heizungen in Deutschland sind nach wie vor veraltet und emittieren zu viel CO2. Jetzt geht es um die Elektrifizierung im Heizungskeller. Das deutsche Ziel ist klar: Sechs Millionen Wärmepumpen bis 2030. Das Berliner Cleantech-Unternehmen Thermondo will diesen Heizungswechsel entscheidend voranbringen – und neben dem Einbau von Ölheizungen auch aus dem Einbau von Gasheizungen aussteigen.
Im Mai 2019 stellte Thermondo einst eine eigene Heizung vor. Damit machte das Cleantech-Unternehmen einen wichtigen Schritt, und bot Kunden vor allem Langlebigkeit, Effizienz, Komfort und günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit einem innovativen Mietkaufmodell ist Thermondo zum wichtigsten Heizungsinstallateur des Landes geworden – baut 400 mal mehr Heizungen ein als in typischer Handwerksbetrieb.
Das Cleantech-Unternehmen Thermondo bietet einen weitgehend digitalisierten Rundum-Service zum Heizen. „Wir haben das Handwerk digitalisiert“, sagt CEO Philipp Pausder selbstbewusst. Seit 2013 ist ein Marktführer für den Heizungswechsel entstanden. 30.000 Heizungswechsel in Ein- und Zweifamilienhäusern wurden realisiert – mittlerweile arbeiten 700 Mitarbeiter, darunter 400 Handwerker, für das Unternehmen. Zu den Investoren des herausragend finanzierten Unternehmens aus Berlin zählen heute Brookfield, Future Energy Ventures, HV Capital, Vorwerk, Rocket Internet und 10x.
Unternehmen beschleunigt Heizungswechsel zur Wärmepumpe
Seit Juni 2022, geht Thermondo noch einen Schritt weiter, mit dem Ziel, den Heizungswechsel mit dem Einbau von Wärmepumpen zu beschleunigen. Denn die Elektrifizierung der Wärme ist eine der zentralen Maßnahmen, um die Klimaziele Deutschlands durch Effizienz im Heizungskeller zu erreichen. Das Unternehmen sieht sich als Partner für klimaneutrales Wohnen. Die Besonderheit: Thermondo bietet ein Mietmodell zum monatlichen Festpreis ab 159 Euro. Um die Ziele zu verwirklichen, arbeitet das Cleantech-Unternehmen mit LG Electronics zusammen.
Als Wärmepumpe kommt bei Thermondo die LG Therma V Monobloc S zum Einsatz. Sie gilt als besonders leise Luft-Wasser-Wärmepumpe mit hoher Energieeffizienz und voller Heizleistung bei niedriger Umgebungstemperatur (bis minus 15 Grad Celsius).
Im Lichte der aktuellen Energiepreisentwicklung kommen die wirtschaftlichen Vorteile der mit Strom
betriebenen Wärmepumpe immer stärker zum Tragen. Die Jahresgesamtkosten liegen deutlich
unter denen der Vergleichstechnologien. Mittel- und langfristig gehen Experten davon aus, dass der
Strompreis durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien weiter sinken wird, während Gas und Öl
wegen des steigenden CO₂-Preises (Emissionshandel ETS 2) teurer werden. Das macht Wärmepumpen künftig noch attraktiver – und Thermondo als Berliner Erfolgsgeschichte ebenfalls.
Raus aus der Ölheizung
Im Mai 2023 beendete das Berliner Unternehmen den Einbau von Ölheizungen – und setzte damit ein ganz klares Signal in der öffentlichen Debatte um das Gebäudeenergiegesetz. Thermondo macht das trotz zuletzt gestiegener Nachfrage. Der Hauptgrund: Jede Kilowattstunde Heizöl stößt etwa 266 Gramm CO2 aus – bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden sind das rund 5,3 Tonnen pro Jahr. Seit der Gründung 2013 sind 10.000 Ölkessel installiert worden.
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Die Zeit fossiler Energieträger geht nach Ansicht der Berliner zu Ende. Daher konzentrieren sich die 500 Handwerker ab sofort verstärkt auf den Einbau von Wärmepumpen. 90 Tage dauert es, so das Cleantech-Startup, von der Bestellung bis zum Einbau. „Die beste Alternative für Deutschlands Ein- und
Zweifamilienhäuser haben wir“, so Thermondo-Gründer Philipp Pausder: „Ein Großteil der Immobilienbesitzer kann effektiver, kostengünstiger und nachhaltig heizen – mit der Wärmepumpe.”
Ausstieg aus fossilen Gasheizungen?
Doch damit nicht genug Revolution im Heizungskeller. Wie Co-Geschäftsführer Dr. Gerke Gersema betont, will das Unternehmen auch aus dem Einbau von Gasheizungen aussteigen, sobald das Gebäudeenergiegesetz beschlossen ist. Heute werden vor allem Gasheizungen im Zusammenspiel mit Solarthermieanlagen verbaut. „Die Gasheizung installieren wir nur noch solange, bis die Zukunft des Wärmepumpenmarktes durch das GEG klar und verlässlich geregelt ist.“
Im vergangenen Jahr, als die Sorge um eine Gasmangellage groß war, gingen die Wärmepumpen quasi weg wie heiße Semmeln, berichtet der Manager. Jetzt seien Kunden viel zögerlicher geworden. „Wir könnten jetzt schon viel mehr Wärmepumpen installieren, wenn wir alle mehr Sicherheit hätten.“
„Wir lösen die Probleme nur, indem wir anfangen“, sagt Gersema. Daher hofft das Team des jungen deutschen Unternehmens, dass das GEG wie vom Bundeswirtschaftsministerium geplant zum 1. Januar 2024 in Kraft treten wird. Und das Thema Heizungswechsel beschleunigt.
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Hintergrund: Was ist Thermondo?
Thermondo ist ein deutsches Unternehmen, das sich auf energieeffiziente Heiz- und Kühllösungen für Haushalte und Unternehmen spezialisiert hat. Das 2012 gegründete Unternehmen hat sich schnell zu einem führenden Anbieter von Energiespartechnologien in Deutschland entwickelt und hilft Hausbesitzern und Unternehmen, ihren Energieverbrauch und ihre Kosten zu senken.
(Dieser Beitrag entstand ursprünglich am 21. Mai 2019, wurde aber am 28. Januar 2023 überarbeitet.)
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.