Thor Trucks entwickelt Elektro-Lieferwagen für UPS

Elektro-Lieferwagen mit 160 Kilometer Reichweite soll noch dieses Jahr in den Testlauf starten / UPS testet neben Fahrzeugen von Thor Trucks auch Tesla, Daimler oder Workhorse

Als Thor Trucks im Dezember vergangenen Jahres auf der Bildfläche erschien, war klar: Das Cleantech-Unternehmen aus Kalifornien möchte mit Trucks unterschiedlicher Größe die bedeutendsten Flottenbetreiber Amerikas als Kunden gewinnen. Jetzt ist deutlich: Bei UPS, dem Logistik-Riesen, hat Thor Trucks bereits den Fuß ganz tief in der Tür: Denn UPS beauftragte das junge Unternehmen damit, einen Elektro-Lieferwagen zu entwickeln.

Thor Trucks konzentriert sich bei der Entwicklung der Elektro-Lieferwagen nicht auf das komplette Fahrzeug, sondern setzt bewusst und weitgehend auf Standard-Komponenten. Wichtig hingegen ist dem Unternehmen die verbaute Batterietechnologie – mit leichtgewichtigen Batterien der eigenen Entwicklungsabteilung soll der Elektro-Lieferwagen 160 Kilometer Reichweite bekommen. UPS möchte noch dieses Jahr mit einem sechsmonatigen Test der Elektrofahrzeuge beginnen – und anschließend über die mögliche, weitere Bestellung von Elektro-Lieferwagen entscheiden. UPS möchte 9.300 emissionsfreie Fahrzeuge auf die Straßen bringen, um herauszufinden, welche Lösungen am Besten zu den alltäglichen Anforderungen des Unternehmens passen. Der Logistik-Gigant kooperiert bereits mit Daimler, Tesla und Workhorse – schaut sich also alles an, was derzeit in Sachen Elektro- und Hybridfahrzeuge auf den Markt kommt oder angekündigt wird. UPS hat u.a. 125 Tesla-Trucks bestellt (vgl. hier). Jetzt kommt die Bestellung des Elektro-Lieferwagen von Thor Trucks dazu.

Elektro-Lieferwagen und -Schulbusse setzen sich durch

Insbesondere in den USA bewegt sich derzeit Vieles in Richtung alternativer Antriebe im Transportsektor, wie etwa bei Elektro-Lieferwagen. Besonders beliebt sind beispielsweise Schulbusse, die rein elektrisch fahren – klar: Eindeutig vorgegebene Strecken machen Elektromobilität bestens planbar. Und genau dann machen Elektroautos auch besonders viel Sinn. Heute schon. Aber auch immer mehr im städtischen Transportverkehr zeigen sich die neuen Möglichkeiten. Im echten Transportverkehr über Land wird es kommendes Jahr so richtig spannend, wenn Tesla mit dem Semi-Truck, Thor mit dem eigenen Truck und einige andere mit ihren Alternativen auf den Markt drängen. Thor und Tesla streben Reichweiten von immerhin 480 Kilometern an – Reichweiten, die von Daimler beispielsweise bestritten und als nicht realisierbar dargestellt werden. Daimler ist unterdessen ebenfalls in den Markt eingestiegen und möchte ab 2021 mit dem eCascadia überzeugen. Reichweite dann: 400 Kilometer.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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