Im Jahr 2030 werden 84 Prozent aller verkauften Busse elektrisch fahren. Bei den klassischen Autos wird der Anteil dann bei 28 Prozent liegen – so lautet die aktuelle Prognose von Bloomberg New Energy Finance für die Wandlung des Transportsektors in den kommenden zwölf Jahren. Diese Veränderungen werden gigantisch sein und viele Millionen Menschen direkt betreffen – Tony Seba geht in seinem Buch ‚Clean Disruption‘ sogar von einem noch viel radikaleren Umbruch aus. Allein ökonomische Fakten zeigen: Die Revolution der Elektromobilität kommt und sie ist unaufhaltbar.
So richtig in Bewegung kommen wird die Transport-Revolution demnach in der zweiten Hälfte der 2020er Jahre. Hauptgründe sind sinkende Batteriekosten und die Massenproduktion von Elektroautos und Elektrobussen. Fast jedes dritte Auto wird dann einen Elektroantrieb haben – fast jeder Bus, der neu verkauft wird, ebenfalls. Im vergangenen Jahr wurden 1,1 Millionen Elektroautos weltweit verkauft – bis zum Jahr 2025 soll sich die Zahl verzehnfachen und 2025 die 30-Millionen-Marke knacken. Erst dann wird der Kostenvorteil so groß sein, dass an Elektromobilität kein Weg mehr vorbei führt.
Die Zahl der verkauften Diesel- oder Benzinfahrzeuge im Transportsektor wird Mitte der 2020er Jahre abnehmen. Im Jahr 2040 werden 60 Millionen Elektroautos verkauft – das entspricht den Anteil am Weltmarkt von mehr als 55 Prozent. „Shared Mobility“, so bezeichnet Bloomberg New Energy Finance alle Entwicklungen rund um Car- und Ride-Sharing, wird zunehmen, aber weit langsamer als es etwa Tony Seba in seinen Prognosen vorsieht.
Die Entwicklung bei Elektrobussen wird rasanter sein als bei Elektroautos, so die Analyisten. Schon 2019 werden alle Optionen geringere Gesamtkosten haben als konventionelle Busse im ÖPNV. Heute wird der Weltmarkt von China dominiert: Von den 300.000 Elektrobussen auf den Straßen, fahren 99 Prozent in China. Ab Ende der 2020er Jahre werden elektrische Antriebe auch im Bereich der Busse den Weltmarkt dominieren. Schon 2040 werden 80 Prozent der globalen Busflotte elektrisch angetrieben sein.
Herausforderungen im Transportsektor
Diese Elektroautos und Busse zusammen werden 2.000 Terawattstunden elektrische Energie benötigen – und damit 7,3 Millionen Barrel Kraftstoff einsparen – pro Tag. Eine Entwicklung, die durch zwei Hürden etwas gebremst werden könnte: Einerseits durch Knappheit bei Kobalt als wichtigem Rohstoff für die Batterien – womöglich in den frühen 2020er Jahren. Andererseits sei der Aufbau der Ladeinfrastruktur eine wichtige Herausforderung.
Weitere Infos zur Studie Electric Vehicle Outlook 2018 gibt es hier.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.