
Trumps Zölle auf Autoimporte: Handelskrieg mit Ansage
Sind Strafzölle ein Ablenkungsmanöver wegen #Signalgate?
Die deutsche Automobilindustrie steht mitten in einer beispiellosen Krise. Die jüngste Eskalation im globalen Handelsstreit durch die von US-Präsident Donald Trump heute Nacht angekündigten Zölle auf Autoimporte in Höhe von 25 Prozent verschärfen die Lage zusätzlich und drohen, milliardenschwere Investitionen deutscher Autobauer zu konterkarieren. Geht es Trump mit der überraschenden Ankündigung um ein Ablenkungsmanöver vom Signalgate-Skandal?
Beobachter vermuten gar ein Ablenkungsmanöver, um von der #SignalGate-Affäre abzulenken, die Trumps Administration massiv unter Druck setzt. Norbert Röttgen, ein möglicher künftiger Außenminister, vermutet ein Ablenkungsmanöver wegen dem #SignalGate-Skandal: „Das ist doch ein durchsichtiges Ablenkungsmanöver, um von den massiven Problemen abzulenken, mit denen sich die Trump-Administration derzeit konfrontiert sieht.“
Enthüllungen von „The Atlantic“ zeigen, dass in ungesicherten US-Militärchats hochsensible Informationen über eine Militäraktion im Jemen ausgetauscht wurden – im Beisein des fälschlich hinzugefügten Chefredakteurs des Magazins wurde über Waffen, Jets und Einsatzziele durch den Nationalen Sicherheitsberater Waltz informiert. Ein Skandal, der zeigt, wie dilettantisch die US-Regierung von Donald Trump agiert.
Die Krise der Transformation
Die Automobilhersteller stehen unterdessen vor einem historischen Stresstest: Sie müssen gleichzeitig den technologischen Wandel hin zum autonomen Fahren und zu alternativen Antrieben, insbesondere der Elektromobilität, bewältigen. Diese doppelte Herausforderung erfordert gigantische Investitionen und eine grundlegende Neuausrichtung der gesamten Branche.
Doch während die Verkäufe von Elektrofahrzeugen in Europa explodieren – im Januar und Februar 2025 stiegen die Neuzulassungen von batterieelektrischen Autos um 28,4% auf 255.489 Einheiten, was einem Marktanteil von 15,2% in der EU entspricht – zögern viele deutsche Hersteller noch immer, sich vollständig von Verbrennungsmotoren zu verabschieden.
Besonders starkes Wachstum verzeichneten Deutschland (+41 Prozent), Belgien (+38 Prozent) und die Niederlande (+25 Prozent), während Frankreich einen leichten Rückgang von 1,3% hinnehmen musste. Diese Haltung erscheint angesichts des Klimawandels und der exponentiellen Marktentwicklung im Bereich der Elektromobilität geradezu absurd.
Trumps Handelskrieg, Signalgate und seine Folgen für Autoimporte
Die Situation wird durch geopolitische Spannungen und den von Trump angezettelten Handelskrieg weiter verschärft. Die Trump-Administration hat höhere Zölle auf Autoimporte von 25 Prozent angekündigt. Diese könnten den internationalen Automobilhandel, insbesondere mit China, Mexiko und Kanada, massiv beeinträchtigen. Es ist zu erwarten, dass dies zu steigenden Komponentenkosten und Fahrzeugpreisen führen und die Nachfrage in exportstarken Regionen schwächen wird.
Besonders betroffen wäre Volkswagen, da 44 Prozent aller Autos, die der deutsche Konzern in den USA verkauft, aus mexikanischen Fabriken stammen. Hinzu kommen etliche Modelle, die ausschließlich aus Europa importiert werden, darunter alle Porsche-Fahrzeuge. Die Zölle würden auch die VW-Batterien aus Kanada verteuern.
Die Software-Revolution
Ein weiterer entscheidender Faktor ist die zunehmende Bedeutung von Software in der Automobilindustrie. Fahrzeuge entwickeln sich von rein mechanischen Geräten zu softwaredefinierten elektrischen Fahrzeugen, die auf Dutzende von Sensoren, komplexe Algorithmen und Hochleistungscomputer angewiesen sind.
Diese Entwicklung hat den Prozess der Fahrzeugherstellung komplexer denn je gemacht und neue Akteure auf den Plan gerufen, die die traditionellen Zulieferer verdrängen.
Innovationsträgheit und Managementprobleme
Ein grundlegendes Problem scheint die Innovationsträgheit vieler etablierter Automobilunternehmen zu sein. Die Arroganz in den Chefetagen ist immer noch erschreckend, berichten Branchenkenner. Und das, obwohl die Alarmzeichen für den Niedergang längst sichtbar sind.
Die Branche wird noch immer weitgehend von „Motorenköpfen“ geführt, die das Geschäftsmodell der Vergangenheit repräsentieren. Insbesondere das mittlere Management stammt oft aus dem alten Geschäftsmodell, was die notwendige Transformation zusätzlich erschwert.
VWs riskante Wette auf die USA: Mehr als nur ein Plan B
Volkswagen versucht, seinen Abstieg in China mit einer riskanten Wette auf den US-Markt auszugleichen. Konzernchef Oliver Blume setzt dafür 20 Milliarden Euro ein: Fünf Milliarden fließen in den Ausbau des US-Werks in Chattanooga, Tennessee, und in eine Modelloffensive. Fünf Milliarden in ein neues Batteriewerk in Kanada, subventioniert von der kanadischen Regierung über zehn Jahre mit 8,9 Milliarden Euro.
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Fünf Milliarden in die Wiederbelebung der amerikanischen Jeep- und Pick-up-Marke Scout inklusive einer neuen Fabrik in Blythewood (South Carolina). Scout soll 2027 mit einem elektrischen Pick-up und einem SUV auf den Markt kommen und damit das lukrativste Segment in den USA bedienen.
Weitere 5,8 Milliarden investiert VW in ein Joint Venture mit dem kalifornischen Elektroautohersteller Rivian, um endlich eine verlässliche Alternative zur Softwaredauerbaustelle Cariad zu haben. Rivian soll das Know-how liefern, um VW-Elektroautos mit moderner Software auszustatten.
Doch Trumps Strafzölle auf Autoimporte und generell gegen Elektrofahrzeuge und die neuen Zölle könnten diese Investitionen gefährden. Die von Trump angedrohten Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Autoimporte aus Mexiko, Kanada und Europa könnten diese Pläne durchkreuzen.
Sollte Trump seine Pläne umsetzen, drohen E-Autos in den USA zu Ladenhütern zu werden und Importfahrzeuge so teuer, dass sie kaum mehr angeboten werden können. Für Volkswagen könnte dies bedeuten, dass neben dem Chinageschäft auch das US-Geschäft ins Wanken gerät und dem Konzern nur noch das Europageschäft und ein paar internationale Restmärkte bleiben.
Fazit: Die Uhr tickt – Zölle auf Autoimporte helfen nicht
Die deutsche Automobilindustrie steht an einem kritischen Wendepunkt. Sie muss sich schnell und entschieden an die neue Realität anpassen, die von Elektromobilität, autonomem Fahren und sich verändernden globalen Handelsbedingungen geprägt ist. Die Zeit des Zögerns und Zauderns muss vorbei sein – jetzt sind mutige Entscheidungen und Innovationen gefragt, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können.
Wenn die deutschen Autobauer nicht bald aufwachen und radikale Veränderungen vornehmen, droht ihnen, in einem sich rasant wandelnden Markt irrelevant zu werden. Die Uhr tickt, und die Konkurrenz, insbesondere aus China und den USA, schläft nicht. Es ist höchste Zeit für eine Revolution in den Chefetagen der deutschen Automobilindustrie.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.