Ultracap-Hersteller Skeleton erhält 41,3 Millionen Euro für rasches Wachstum

Skeleton verdreifacht Jahresumsatz, gewinnt u.a. Kunden im Bereich Wasserstoff und Erneuerbare Energien.

Skeleton Technologies, ein führender Hersteller von Ultrakondensatoren und anderen Energiespeicher-Lösungen, hat seine nächste Finanzierungsrunde mit unbekannten Investoren abgeschlossen. Insgesamt flossen dem Cleantech-Unternehmen, das ursprünglich aus Estland stammt, 41,3 Millionen Euro zu. Insgesamt verbuchte Skeleton Technologies bislang 93 Millionen Euro, die in die Produktentwicklung und Umsetzung von Projekten mit den Energiespeichern führten.

Die neuen Investoren von Skeleton Technologies werden als „führende europäische Industrieinvestoren“ und eine „Gruppe von Unternehmern, die das Zahlungsverkehrsunternehmen Adyen von der Gründung bis zum Börsengang aufgebaut hat“, beschrieben. Der Werdegang von Adyen könnte andeuten, dass Skeleton im nächsten Schritt möglicherweise auch den Gang an die Börse plant.

Derzeit scheinen Börsengänge von Technologieunternehmen besonders gut anzukommen, wenngleich so mancher IPO eher im Verdacht steht, blasenbildend zu wirken – ein Beispiel ist der Börsengang von Quantumscape, einem Hersteller von Feststoffbatterien, der frühestens 2024 in Serie produzieren wird. Dieses Unternehmen soll heute viele Milliarden Wert sein – schwer zu glauben.

Alle Bestandsinvestoren zeigten sich offenbar zufrieden mit der Entwicklung des Unternehmens, und brachten zusätzliches Kapital ein: EIT InnoEnergy, FirstFloor Capital, MM Grupp und Harju Elekter. Für 2020 erwartet Skeleton erneut eine Verdreifachung des Jahresumsatzes. Der Auftragsbestand liegt nach Angaben von Skeleton bei 150 Millionen Euro.

Gerade in den vergangenen Monaten meldete Skeleton eine Reihe von Kundengewinnen, die nicht immer namentlich genannt werden. Dazu zählen ein weltweit führender Hersteller von erneuerbaren Energien sowie ein führender Hersteller von Wasserstoffbussen. Zu den Kunden zählt der schottische Bushersteller Wrightbus.

In Zusammenarbeit mit Windturbinenherstellern arbeitet Skeleton Technologies am Ausgleich der Netzfrequenzen. Dabei geht es nach Angaben des Technologieunternehmens um das Phänomen der sogenannten virtuellen Trägheit. Die Ultrakondensatoren von Skeleton können diese blitzschnell reduzieren – und dadurch die Netzqualität drastisch verbessern, und Frequenzabweichungen abmildern. Für die Energiewende ist diese Technologie somit essentiell.

Gerade weil die Offshore-Windindustrie bis 2050 eine weltweit herausragende Rolle bei der Energieversorgung spielen wird, sind die Ultrakondensatoren, die Skeleton im sächsischen Großröhrsdorf bei Dresden produziert, schon heute eine unverzichtbare Technologie der Energiewende.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.