Winter 24/25: Verbraucher mit Gasheizung zahlen 23 Prozent mehr
Nach Kostenschock: Warum der Umstieg auf Wärmepumpen und E-Autos jetzt lohnt
Umstieg auf Wärmepumpen und E-Autos? Eine Analyse von Verivox (Affiliate-Link) zeigt: Im Winter 24/25 sind die Heizkosten für Verbraucher mit Gasheizung um durchschnittlichen 23 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung unterstreicht: Der freiwillige Wechsel von Öl- und Gasheizungen zu Wärmepumpen, Hybridheizungen oder Fernwärme sowie der Umstieg vom Verbrenner auf Elektroautos sind bereits jetzt wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll. Mit Blick auf CO2-Preis und EU ETS II wird dieser Schritt künftig noch attraktiver.
Die Heizsaison 2024/2025 hat Haushalten erneut hohe Kosten beschert: Gaskunden zahlten laut einer Verivox-Analyse 23 Prozent mehr als im Vorjahr, Heizölkunden trotz gesunkener Preise rund 1 Prozent. Der kältere Winter mit 11 Prozent höherem Heizbedarf und die Rückkehr zur vollen Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf Erdgas trieben die Kosten.
Heizkosten steigen durch Kälte und Steuererhöhung
Der Winter 2024/2025 war mit einer Durchschnittstemperatur von 2,1 Grad Celsius deutlich kälter als der Vorjahreswinter. Der Heizwärmebedarf eines Musterhaushalts in einem Einfamilienhaus stieg um elf Prozent, wie Gradtagzahlen des Deutschen Wetterdienstes zeigen.
Gaskosten kletterten von 1.515 Euro auf 1.858 Euro, ein Plus von 23 Prozent. Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox, führt dies neben der Kälte auf die Rückkehr zur vollen Mehrwertsteuer im April 2024 zurück. Mit 12 Cent pro Kilowattstunde bleibt Gas teuer.
Heizölkunden zahlten 1.554 Euro, nur ein Prozent mehr als zuvor (1.534 Euro), da der Preisrückgang von 108 auf 95 Euro pro Hektoliter den höheren Bedarf nahezu ausglich.
Wärmepumpen und Fernwärme: Wirtschaftlich und zukunftssicher
Der hohe Preis für fossile Brennstoffe macht den Umstieg auf moderne Heizsysteme attraktiv. Wärmepumpen nutzen Umweltwärme effizient und reduzieren die Abhängigkeit von Gas und Öl. In Kombination mit günstigem Strom, etwa aus Photovoltaik, sinken die Betriebskosten deutlich. Hybridheizungen, die Wärmepumpen mit Bestandsheizungen kombinieren, bieten eine flexible Übergangslösung. Fernwärme, wo verfügbar, ist ebenfalls eine nachhaltige Alternative.
Förderprogramme wie die KfW unterstützen den Austausch alter Heizungen, wodurch die Investitionskosten sinken. Angesichts der anhaltend hohen Energiepreise amortisieren sich diese Systeme schnell.
E-Autos: Der logische Schritt für die Mobilität
Parallel dazu lohnt der Wechsel zum Elektroauto. Strom ist günstiger als Benzin oder Diesel, und die Betriebskosten sinken weiter, wenn man mit eigenem Solarstrom lädt. Zudem entfallen CO2-Abgaben und Wartungskosten für Verbrennermotoren. Die Infrastruktur für E-Autos wächst, und Modelle werden erschwinglicher. Förderungen und Steuervorteile machen den Umstieg zusätzlich attraktiv.
CO2-Preis und EU ETS II: Zusätzlicher Anreiz
Die Kosten für fossile Energien werden durch den steigenden CO2-Preis und die Einführung des EU ETS II ab 2027 weiter steigen. Der nationale CO2-Preis, aktuell bei 65 Euro pro Tonne, wird voraussichtlich auf 85 Euro oder mehr anwachsen. EU ETS II wird Emissionen aus Gebäuden und Verkehr in einen europäischen Emissionshandel einbinden, was die Preise für Gas, Öl und Kraftstoffe weiter erhöht.
Nachhaltige Alternativen wie Wärmepumpen und E-Autos werden dadurch noch wettbewerbsfähiger, da sie kaum oder keine CO2-Kosten verursachen.
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Handeln Sie jetzt! Umstieg auf Wärmepumpen und E-Autos lohnt sich
Die jüngsten Heizkostensteigerungen zeigen: Fossile Energien bleiben teuer und unzuverlässig. Wärmepumpen, Hybridheizungen, Fernwärme und Elektroautos bieten nicht nur Kostenvorteile, sondern auch Unabhängigkeit von Preisschwankungen und fossilen Brennstoffen. Mit dem steigenden CO2-Preis und EU ETS II wird der wirtschaftliche Druck weiter wachsen.
Wer jetzt umsteigt, spart langfristig und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz. Die Zukunft gehört den sauberen Technologien – der beste Zeitpunkt für den Wechsel ist jetzt.
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Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.