Endlich: Höherer Umweltbonus für E-Autos von der EU genehmigt
Ausländische Hersteller, die Umweltbonus freiwillig zahlten, profitieren: Allein 1.800 Renault Zoe neu zugelassen.
Die Förderung von Elektroautos wird aufgestockt: Die Europäische Kommission gab jetzt grünes Licht für das Vorhaben der Bundesregierung. Damit erhöht sich der Umweltbonus für E-Autos auf bis zu 6.000 Euro. Die neuen Fördersätze gelten konkret für alle Autos, die nach dem 4. November 2019 zugelassen wurden.
Laut Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier kann es mit der Förderung nun „in Kürze“ losgehen. Die neue Förderrichtlinie werde „demnächst“ im Bundesanzeiger veröffentlicht und in jedem Fall noch im Februar in Kraft treten. Der Umweltbonus 2.0 war Ende Dezember offiziell beschlossen worden. Dabei wurde der Umweltbonus bis 31. Dezember 2025 verlängert und erhöht.
Umweltbonus im Detail
- 6.000 Euro Umweltbonus bei E-Auto Nettolistenpreis < 40.000 Euro
- 4.500 Euro Umweltbonus bei Plugin-Hybrid Nettolistenpreis < 40.000 Euro
- 5.000 Euro Umweltbonus bei E-Auto mit Nettolistenpreis > 40.000 Euro
- 4.000 Euro Umweltbonus bei Plugin-Hybrid mit Nettolistenpreis > 40.000 Euro
Die Deckelung liegt bei Fahrzeugen, die teurer als 65.000 Euro sind laut Nettolistenpreis – ein Porsche Taycan etwa ist somit ausgenommen. Die Autoindustrie übernimmt die Hälfte der genannten Prämien.
In den letzten Wochen hatten mehrere Autobauer aus dem Ausland bereits den Umweltbonus erhöht – und damit zumeist ohnehin vorhandene Rabattoptionen umgelabelt. Mit Erfolg: Allein der Renault Zoe wurde 1.800 mal neu zugelassen in Deutschland – ein Rekordmonat für den französischen Hersteller.
Insgesamt geht der Absatz von Autos in Deutschland momentan zurück: Im Januar wurden 236.300 PKW neu zugelassen – 7,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Davon hatte etwa die Hälfte einen Benzin-Motor (51,5 Prozent), 32,6 Prozent waren Dieselautos.
Elektrische Neuzulassungen stiegen prozentual rasant um 61,2 Prozent auf 7.492 Fahrzeuge. Das entspricht einem Marktanteil von 3,0 Prozent. Hinzu kommen 30.805 Hybridfahrzeuge mit einem Zuwachs von etwas mehr als 100 Prozent (103,1). Plug-In-Hybride legten innerhalb dieser Klasse sogar um 307,7 Prozent zu – das zeigt, dass Flottenbetreiber zunehmend auf alternative Antriebe setzen.
Seit Januar gelten die verschärften Flottenverbräuche – die hohen Zuwachsraten haben also auch damit zu tun, dass die Hersteller die als emissionsfrei klassifizierten Fahrzeuge zunächst auf Halde produzierten und sie dann ab Januar zu den Kunden auslieferten. Dieser Effekt dürfte auch im Februar erhalten bleiben. Anschließend wird der Umweltbonus
Erfreulich: Der CO2-Ausstoß neu zugelassener PKW sank um 4,5 Prozent auf 151,5 Gramm pro Kilometer – allerdings ist dieser Wert natürlich weit über den Grenzen der zugelassenen Flottenverbräuche von 95 Gramm pro Kilometer. Wenn die Autoindustrie so weitermacht, wird sie um Strafzahlungen und somit Imageschäden nicht herum kommen.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.