Urbino 12 electric: Mailand bestellt 250 Elektrobusse
Polnischer Bushersteller Solaris gewinnt die Ausschreibung mit seinem Urbino 12 electric – und damit einen der größten Aufträge für Elektrobusse in Europa überhaupt.
Immer mehr Städte in Europa rüsten ihre Busflotten konsequent auf alternative Antriebe, die weniger Emissionen versprechen, um. Einer der Vorreiter ist eindeutig Paris: Von Heuliez Bus, Bollore und Alstom hat die französische Hauptstadt bis zu 800 Elektrobusse bestellt. Jetzt kommt mit Mailand eine andere Stadt dazu, die beim polnischen Busanbieter Solaris bis zu 250 Elektrobusse vom Typ Urbino 12 electric geordert hat.
Auftraggeber ist das Nahverkehrsunternehmen ATM Milano. Bis 2030 wollen die Italiener komplett auf Dieselbusse verzichten. Bei der aktuellen Großausschreibung für 250 Elektrobusse hat sich Solaris mit seinem Angebot durchgesetzt. Dabei sind die Busse wahrlich keine Schnäppchen: Der Auftrag beläuft sich auf 192 Millionen Euro.
Die ersten 40 Busse vom Typ Urbino 12 electric sollen in einem Jahr übergeben werden. Der Auftrag ist einer der bisher größten Aufträge von Solaris generell und einer der größten Elektrofahrzeug-Bestellungen in Europa. Das zeigt, wie sehr sich der Elektroantrieb gegenüber anderen Technologien durchsetzt – auch deshalb, weil die EU die Rahmenbedingungen zugunsten der Elektrofahrzeuge verändert hat.
Der Urbino 12 electric wird mit den sogenannten High Energy-Batterien von Solaris mit einer Gesamtkapazität von über 240 Kilowattstunden ausgestattet. Die Nachladung der Batterien erfolgt über einen Top-Down-Pantograph, der vom Lademast aufs Fahrzeug gesenkt wird, oder alternativ per Stecker im Busdepot. Angetrieben werden die Elektrobusse von einer Elektroachse mit zwei integrierten Motoren mit einer Leistung von je 110 Kilowatt.
Der bequem eingerichtete, großzügige Innenraum des Urbino 12 electric wird zusätzlich mit einer Reihe topmoderner Lösungen ausgestattet wie USB-Ladebuchsen für Mobilgeräte, ein Fahrgastinformationssystem oder eine Videoüberwachungsanlage, die nicht nur für höheren Fahrkomfort sondern auch für bessere Sicherheit sorgen werden.
In der Hauptstadt von Norditalien sind bereits 150 Solaris-Busse, darunter 25 E-Busse, im Einsatz. Die Zukunft wird zeigen, wie schnell die Flotte in Italien wirklich elektrifiziert werden kann.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.