US-Präsident Joe Biden erklärte Offshore-Windenergie zu einer Priorität seiner Politik: Vineyard Wind 1 nach 3,5 Jahren Prüfung genehmigt.
In den USA spielt Offshore-Windenergie bislang keine Rolle – skandinavische Länder sowie Großbritannien gelten hier als klare Vorreiter. Jetzt hat das Innen- und Handelsministerium grünes Licht für Bau und Betrieb des ersten kommerziellen Offshore-Windprojekts in den USA gegeben: Vineyard Wind 1. Das Projekt ist in seinen Dimensionen verhältnismäßig klein, soll 24 Kilometer vor der Küste von Martha’s Vineyard entstehen und 800 Megawatt Kapazität haben.
Vineyard Wind ist ein Joint Venture der beiden Unternehmen Avangrid Renewables und Copenhagen Infrastructure Partners. Derzeit läuft die Finanzierungsphase für den Offshore-Windpark Vineyard Wind 1 – diese soll in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen sein.
Während bei Planung und Bau auch die Europäer eine Rolle spielen, kommt die Technologie aus den USA: General Electric soll 62 Windturbinen vom Typ Haliade-X-13 liefern. Ans öffentliche Stromnetz angeschlossen werden soll das Projekt im Jahr 2023. 400.000 Haushalte sowie einige Unternehmen können mit dem Strom dann rechnerisch versorgt werden.
Der Genehmigung, die jetzt erteilt wurde, waren jahrelange Prüfungen vorausgegangen: Zwei Dutzend Behörden auf allen Ebenen des föderalen Landes entschieden erst nach 3,5 Jahren für den Bau von Vineyard Wind 1. Angesichts des global erkennbaren Booms für Offshore-Windkraft ist die Genehmigung auch in den USA ein wichtiger Meilenstein für den Umbau der Energieversorgung. Durch das Pilotprojekt werden Strukturen geschaffen, die künftige Projekte beschleunigen dürften.
US-Präsident Joe Biden hatte Offshore-Windenergie zu einer Priorität seiner Politik gemacht. Weitere Projekte befinden sich bereits in der Pipeline und könnten in Kürze ebenfalls genehmigt werden. Auch in dieser Hinsicht beginnt mit Vineyard Wind 1 ein neues Zeitalter in den USA.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.