Zwei Hyperloop-Manager als Testfahrer von Virgin Hyperloop in Nevada.
Immer wieder haben wir von Cleanthinking in den letzten Jahren über kleine Fortschritte bei der Entwicklung der Hyperloop-Technologie berichtet. Jetzt ist dem Team des Milliardärs Richard Branson, Virgin Hyperloop, ein gewaltiger Meilenstein geglückt: Früher als Hardt Hyperloop oder andere Technikteams weltweit, haben sie die erste bemannte Vakuumröhren-Fahrt ermöglicht. Ideengeber für die Technologie ist Tesla-CEO Elon Musk.
Mit einer Geschwindigkeit von 48 Metern pro Sekunde und einem Druck von 100 Pascal ist Virgin Hyperloop die erste, bemannte Fahrt gelungen. Künftig sollen mit der Hyperloop-Technologie Geschwindigkeiten von 1.000 Kilometern pro Stunde ermöglicht werden – das entspricht der dreifachen Geschwindigkeit eines Hochgeschwindigkeitszuges und ist zehnmal schneller als traditionelle Eisenbahn.
In einer Hyperloop-Röhre herrscht Unterdruck, um den Luftwiderstand zu reduzieren. Dadurch sind sehr hohe Geschwindigkeiten möglich. Die Transportkapseln selbst werden magnetisch angetrieben. Einer der Vorteile: Das Reisen ist beinahe ohne Geräuschkulisse möglich.
CTO und Direktor wagen die erste bemannte Fahrt
Vor der ersten, bemannten Fahrt, hatte das Unternehmen 400 unbemannte Fahrten durchgeführt. Die ersten Menschen, die fahren durften waren Josh Giegel, CTO von Virgin Hyperloop, und Sara Luchian, die als Direktorin für das Passagier-Erlebnis arbeitet:
Die Distanz der historischen 15-Sekunden-Fahrt betrug exakt 500 Meter – so lang war die Testfahrt von Virgin Hyperloop im US-Bundesstaat Nevada. Die Teststrecke ist insgesamt zehn Kilometer lang. Die Geschwindigkeit lag bei 172 Kilometern pro Stunde.
Kommerzielle Virgin-Hyperloop-Strecke ab 2030?
Mit diesem Meilenstein kommt Virgin Hyperloop der Kommerzialisierung der Technologie einen gewaltigen Schritt näher. Erst Ende September hatte das Cleantech-Unternehmen eine Zusammenarbeit mit dem Flughafen von Bengalore in Indien verkündet. Dieser soll zu einem Verkehrsknotenpunkt ausgebaut werden – mit einer Hyperloop-Strecke, die den Flughafen mit dem Stadtzentrum verbinden könnte. Ein ähnliches Vorhaben ist im Hafen von Hamburg geplant.
Bis jeder mit dem Hyperloop durch Amerika oder andere Erdteile düsen kann, wird es aber noch etwas dauern. Virgin strebt bis 2025 die Zertifizierung an. Der kommerzielle Betrieb könnte dann im Jahr 2030 starten und als bedeutender Teil der Verkehrswende dienen – neben dem Passagiertransport sind damit auch Gütertransporte möglich. Die Kapseln für Passagiere werden sich aber noch verändern: Bis zu 28 Passagiere sollen transportiert werden können.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.