Volkswagen fährt mit e-Golf-Flotte vollautomatisiert durch Hamburg
Testfahrten im urbanen Raum mit speziell ausgestattetem e-Golf der ersten Generation / Vollautomatisiertes Fahren bis Level 4
Das Rennen um das selbstfahrende Auto ist längst in vollem Gange. In den USA kämpfen, Tesla, Uber oder Waymo um die Deutungshoheit, wer die Nase vorn haben könnte – in Deutschland prescht Volkswagen jetzt vor und startet erstmals Tests mit vollautomatisierten e-Golf-Flotten in Hamburg.
Fünf e-Golf mit Laserscannern, Kameras, Ultraschnallsensoren und Radaren fahren ab sofort auf einem drei Kilometer langen Teilabschnitt einer Teststrecke für automatisiertes und vernetztes Fahren (TAVF). Damit haben sie all die Sensoren an Bord, die für Level-4-Autonomie gebraucht werden. Mehr dazu auch im Artikel autonomes Fahren bei Cleanthinking.de.
Die e-Golf verfügen über elf Laser-Scanner, sieben Radare und 14 Kameras. Bis zu fünf Gigabyte beträgt der Datenaustausch pro Minute bei den regelmäßigen Testfahrten, die sich jeweils über mehrere Stunden erstrecken. Dafür steckt die Rechenleistung von rund 15 Laptops im Kofferraum des e-Golf. Die enorme Rechenleistung sowie präzise Sensortechnik sorgen dafür, dass Fußgänger, Fahrradfahrer, andere Autos, Kreuzungen, Vorfahrtsregeln, parkende Fahrzeuge und Fahrstreifenwechsel im fließenden Verkehr auf kürzesten Distanzen und in Millisekunden erfasst werden.
Forschung auf Basis der Testfahrten der e-Golf-Flotte
Auf Basis der Ergebnisse dieser Testfahrten der e-Golf-Flotte soll die Forschung im Volkswagen-Konzern zum Thema autonomes Fahrzeug verstärkt werden. Dabei stehen etwa die Erprobung von Servieleistungen oder auch die Verbesserung des individuellen Verkehrs im Mittelpunkt.
Trotz der Vielfalt und Komplexität der Informationen muss die künstliche Intelligenz der Software des e-Golf alle relevanten Objekte wahrnehmen und reagieren, darf aber keine falschen Alarme auslösen. Dabei wird mit unterschiedlichen Ansätzen für künstliche Intelligenz gearbeitet: unter anderem mit Deep Learning, neuronale Netzwerke und Mustererkennungsverfahren.
Die gesamte Teststrecke TAVF in der Innenstadt der norddeutschen Metropole soll neun Kilometer lang sein und im kommenden Jahr fertig werden. Diese Maßnahmen sollen helfen, automatisiertes Fahren im Stadtgebiet in Zukunft sicher und zuverlässig zu ermöglichen.
Aus Sicherheitsgründen sitzt bei den Testfahrten in Hamburg durchgehend ein besonders geschulter Testfahrer am Lenkrad, der alle Fahrfunktionen fortwährend überprüft und im Notfall eingreifen kann. Zudem werden alle Datenschutzbestimmungen umfassend berücksichtigt.
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Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.