VoloCity fliegt 110 km/h und schafft damit 35 Kilometer Distanz. Es soll für die erste Flugtaxi-Route des Cleantech-Unternehmens genutzt werden.
VoloCity – so heißt das neu vorgestellte Fluggerät von Volocopter aus Bruchsal. Das senkrecht startende und landende Flugzeug (eVTOL) ist die vierte Generation des Urban Air Mobility Anbieters. VoloCity ist speziell nach den Sicherheitsstandards der Europäischen Agentur für Flugsicherheit entwickelt worden und soll bei einer Geschwindigkeit von 110 km/h eine Reichweite von 35 Kilometern haben. So soll VoloCity das ideale „On-Demand-Flugtaxi“ für die Innenstadt werden.
Welche Rolle Flugtaxis in fünf, zehn oder 20 Jahren in Deutschlands Großstädten spielen werden, steht aktuell in den Sternen. Dennoch entwickeln sich die deutschen Cleantech-Startups, die sich mit der Entwicklung entsprechender Technologien beschäftigen rasant. Während bei Lilium derzeit mehr als 150 Stellen ausgeschrieben sind, hat Volocopter an seiner neuen Generation gefeilt: Dem VoloCity.
Grundlage für das neue Design und die technischen Spezifikationen sind die Resultate aus über 1000 Testflügen vorheriger Volocopter-Generationen. Hinzu kommen die Erkenntnisse aus Marktrecherchen mit vielen potenziellen Kunden, sagt Volocopter. Das Ergebnis ist ein Fluggerät mit umfangreichen Verbesserungen. In seiner Grundkonzeption bleibt das Flugtaxi den bekannten Merkmalen von Volocopter treu: Maximale Sicherheit durch 18 Rotoren und mehrfache Redundanz in allen flugkritischen Systemen sowie ein klares Bekenntnis zum innerstädtischen Einsatz.
Der VoloCity bietet Kapazität für zwei Passagiere inklusive Handgepäck, hohe Flugeffizienz und ein Leitwerk, das für zusätzliche Flugstabilität sorgt und weiteren Auftrieb erzeugen soll. Das Design passt sich an die Sicherheitsrichtlinie der EASA an, die im Juli 2019 veröffentlicht wurde. Nach Ansicht von Florian Reuter, dem CEO von Volocopter sollen mit dem VoloCity die ersten kommerziellen Routen eröffnet und der Markt für Urban Air Mobility zum Leben erweckt werden.
VoloCity soll Markt für Urban Air Mobility beflügeln
Das in Bruchsal bei Karlsruhe ansässige Unternehmen Volocopter konzentriert sich nach eigenen Angaben heute darauf, das notwendige Ökosystem rund um das Flugtaxi aufzubauen, um Urban Air Mobility in wenigen Jahren zu realisieren. Dazu gehört der Aufbau der Start- und Landeplätze sowie die Integration in die Flugsicherungssysteme (ATM) von Städten. Volocopter arbeitet eng mit globalen Partnern wie Fraport, dem Betreiber des Frankfurter Flughafens zusammen, um die Boden- und Passagierprozesse zu definieren und mit den relevanten Behörden abzustimmen.
Bis das neue Fluggerät in Betrieb genommen wird, bleibt der Volocopter 2X im Einsatz, um die Urban Air Mobility Vision des Unternehmens zu demonstrieren. Der nächste öffentliche Testflug ist abhängig vom Wetter für den 14. September in Stuttgart geplant. Im vierten Quartal 2019 wird Volocopter in Singapur fliegen und erstmals seinen VoloPort gemeinsam mit seinem Partner Skyports ausstellen. Dabei handelt es sich um den Prototyp der zukünftigen Start- und Landeinfrastruktur für Flugtaxis.
Hier weiterstöbern: Volocopter News: Alles zum Flugtaxi-Pionier | Cleanthinking und hier finden Sie ein Porträt des Luftfahrtunternehmens.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.