Elektromotor statt Verbrenner: Auch Volvo setzt mit C40 auf Elektroautos
Schweden stellen mit Volvo C40 erstes reines Elektroauto vor.
Bislang ist Volvo nicht als Pionier im Bereich Elektroautos bekannt. Zunächst lagerte der zum Geely-Konzern gehörende schwedische Autobauer die Elektromobilität in die Submarke Polestar aus. Doch jetzt prescht Vorstandschef Hakan Samuelsson vor, und verkündet, Volvo Cars habe sich zum Ziel gesetzt, eine führende Rolle im schnell wachsenden Markt für Premium-Elektroautos einzunehmen. Bedeutet: Ab 2030 soll Volvo ein reines Elektroauto-Unternehmen werden. Den Vorgeschmack liefert der neue Volvo C40.
Mit der angekündigten Abkehr vom Verbrennungsmotor ist Volvo mittlerweile in bester Gesellschaft – erst kürzlich hatten sich Ford und General Motors eindeutig zur Zukunft der Elektromobilität ohne Plugin-Hybride bekannt. Und auch bei Daimler denkt man darüber nach, wie das bisher kolportierte Ausstiegsdatum 2039 erheblich vorgezogen werden kann.
Der Grund für den zunehmenden Mut der etablierten Hersteller liegt in mehreren Erkenntnissen: Einerseits werden Elektroautos zunehmend von den Autofahrern in Europa, Asien oder den USA akzeptiert. Andererseits drehen Regierungen durch Förderungen oder straffere Regulierungen dem Verbrenner zunehmend den Diesel ab: Die Euro-7-Norm der EU würde den PKW mit Benzin- oder Dieselmotor schon ab 2025 quasi unverkäuflich machen.
Nicht zuletzt spricht auch die Technologie-Entwicklung eindeutig für das Elektroauto: Überall wird in Ladeinfrastruktur investiert – Ladenetz-Anbieter wie Blink Charging, Fastned oder ChargePoint sind mittlerweile börsennotiert -, und die Batterietechnologie entwickelt sich preislich und qualitativ kontinuierlich weiter, wenngleich es auch immer wieder Rückschläge bei Ankündigungen zur nächsten Generation, der Feststoffbatterie, gibt: Fisker hat jetzt angekündigt, keine Feststoffbatterie in Großserie herstellen zu wollen – dies dauere noch mindestens sieben Jahre.
Zurück zu Volvo C40: Der Übergang zu einem reinen Elektroauto-Hersteller ist Teil des ehrgeizigen Klimaplans des Unternehmens, der darauf abzielt, den CO2-Fußabdruck pro Auto über den gesamten Lebenszyklus hinweg durch konkrete Maßnahmen zu reduzieren. Der Schritt von Volvo Cars in Richtung Vollelektrifizierung geht einher mit einem verstärkten Fokus auf den Online-Verkauf und einem umfassenderen, attraktiveren und transparenteren Kundenangebot unter dem Namen Care by Volvo. Alle vollelektrischen Modelle werden ausschließlich online erhältlich sein.
Die Ambition für das Jahr 2030 stellt eine Beschleunigung der Elektrifizierungsstrategie von Volvo Cars dar, die durch die starke Nachfrage nach seinen elektrifizierten Autos in den letzten Jahren und die feste Überzeugung, dass der Markt für Autos mit Verbrennungsmotor schrumpft, angetrieben wird.
Wir konzentrieren uns voll und ganz darauf, eine führende Position im schnell wachsenden Premium-Elektro-Segment einzunehmen.
Hakan Samuelsson, Vorstandsvorsitzender Volvo Car Group
Volvo Cars hat sein erstes vollelektrisches Auto, den XC40 Recharge, im vergangenen Jahr auf Märkten rund um den Globus eingeführt. Der Volvo C40, etwas kompakter als der große Bruder, ist das erste Fahrzeug, das ausschließlich mit Elektromotor zu den Kunden rollen wird.
In den kommenden Jahren wird Volvo Cars mehrere zusätzliche Elektromodelle wie den Volvo C40 auf den Markt bringen, und weitere werden folgen. Bereits im Jahr 2025 sollen 50 Prozent der weltweiten Verkäufe aus reinen Elektroautos bestehen, der Rest sind Hybride. Bis 2030 soll jedes verkaufte Auto vollelektrisch sein.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.