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Milliarden-Investitionen: Wärmepumpenhersteller expandieren kräftig für die Wärmewende

Wärmepumpenhersteller wie Viessmann, Vaillant, Stiebel Eltron, Bosch oder Daikin profitieren von globaler Nachfrage nach den strombasierten Heizungen.

Der Wandel im Heizungskeller sorgt für Milliarden-Investitionen der Wärmepumpenhersteller: Unternehmen wie Viessmann, Vaillant, Stiebel Eltron, Bosch oder Daikin expandieren und erweitern ihre Produktionskapazitäten erheblich. Das sind gute Nachrichten für Hausbesitzer, die angesichts höherer Kosten für Öl und Gas rasch umrüsten wollen. Derzeit liegen die Lieferzeiten für neue Wärmepumpen laut Vaillant bei drei bis sechs Monaten – im Laufe des Jahres dürfte sich die Wartezeit aber verkürzen, weil Expansionsmaßnahmen greifen.

Der Umbau von 40 Millionen Häusern in Deutschland auf klimafreundliche Heizungen nimmt gerade kräftig Fahrt auf. Die Bundesregierung plant laut Gebäudeenergiegesetz allein mit einer Installation von 500.000 Wärmepumpen pro Jahr. Diese Planungen des Bundeswirtschaftsministeriums geben Bosch, Vaillant, Daikin und Co. als Wärmepumpenhersteller Planungs- und Investitionssicherheit. Bis 2030 sind sechs Millionen Wärmepumpen vorgesehen. Gut möglich, dass es deutlich mehr werden.

In Deutschland gibt es bislang keinen Wärmepumpenhersteller, der den gesamten Markt dominieren würde. Der Markt setzt sich aus einer Vielzahl von Produzenten zusammen – die Palette reicht von ganz klein bis groß. Die namhaftesten deutschen Hersteller sind Bosch Home Comfort, Vaillant, Viessmann und Stiebel Eltron.

Stiebel Eltron baut Standort Holzminden aus

Allein in den kommenden Tagen wurden Investitionen der Wärmepumpenhersteller von 2,7 Milliarden Euro bekannt. Schon im August 2022 kündigte Stiebel Eltron aus Holzminden an, 600 neue Arbeitsplätze zu schaffen, und bald die Umsatzmilliarde knacken zu wollen. Positiv dabei: 2/3 dieser Stellen sollen am Hauptstandort des Heizungsbauers entstehen.

Lesen Sie hier mehr zu Vorteilen und Nachteilen der Wärmepumpe.

Das Unternehmen plant in diesem Jahr, etwa 110.000 Wärmepumpen herzustellen. Mehr als die Hälfte dieser Geräte sollen allerdings exportiert werden. Bis 2027 will Stiebel Eltron 670 Millionen Euro investieren, rund zwei Drittel davon alleine, um den Standort Holzminden auszubauen. 

Bosch setzt auch auf Produktion in Polen

Bei Bosch Home Comfort sieht man die Wärmepumpe als „Europäische Erfolgsgeschichte“. Bis 2028 sind Investitionen von einer Milliarde Euro in die Thermotechnik-Sparte geplant. Ein Viertel dieser Investitionen soll in ein Wärmepumpen-Werk im polnischen Dobromierz fließen. 2025 könnte dort die Wärmepumpenproduktion starten.

Aber Bosch investiert keineswegs nur in das polnische Werk: Auch am deutschen Standort Wernau wird kräftig investiert – genauso wie in Werke in Israel und Portugal. Das zeigt, dass die Heizungstechnologie als Klimaschutz-Technologie zum Exportschlager werden kann.

Viessmann: Fabrik in Legnica

Mit vier Milliarden Umsatz ist der Traditionshersteller Viessmann in einer ähnlichen Liga unterwegs wie Bosch. Viessmann ist immer noch ein Familienunternehmen und mittlerweile mehr als 100 Jahre alt. Auch der Wärmepumpenhersteller Viessmann hat 2022 eine Milliarden-Investition in die Heizungstechnologie und weitere grüne Klimalösungen angekündigt. Auch Viessmann setzt dabei teilweise auf die Produktion in Polen – konkret ist eine Wärmepumpenfabrik in Legnica im Bau.

Vaillant produziert in der Slowakei

Der Remscheider Wärmepumpenhersteller Vaillant hat seit 2016 achtstellig in das Segment investiert. Weitere Milliarden-Investitionen sind in den kommenden Jahren vorgesehen. Damit könnte das Greentech-Unternehmen durchaus einen Angriff auf Weltmarktführer Daikin planen.

In diesem Jahr eröffnete Vaillant eine 100.000 Quadratmeter große Fabrik im slowakischen Senica. Ab Mai sollen dort Wärmepumpen produziert werden – und zwar mit einer großen Kapazität von 300.000 pro Jahr. Weitere Produktionsstandorte befinden sich in Frankreich und Großbritannien. Mit einer Jahreskapazität von 500.000 Geräten könnte Vaillant theoretisch den deutschen Bedarf weitergehend abdecken.

Auch Wolf und Lambda positionieren sich

Neben Stiebel Eltron, Vaillant, Viessmann und Bosch gibt es auch kleine, besonders innovative Wärmepumpenhersteller, die auch auf den deutschen Markt drängen. Ein Beispiel ist etwa Lambda Wärmepumpen aus Österreich. Ein heimischer Anbieter ist auch Wolf Heiztechnik – ein Hersteller, der sich besonders über natürliche Kältemittel abgrenzt.

Für den gesamten europäischen Wärmepumpenmarkt wird bis 2025 ein jährliches Wachstum von rund 20 Prozent prognostiziert. Während des laufenden Jahrzehnts sollen in der Europäischen Union 30 Millionen zusätzliche Wärmepumpen installiert werden.

Die Milliarden-Investitionen der Wärmepumpenhersteller zeigen, wie Wirtschaft und Klimaschutz gemeinsam funktionieren kann und wird. Und genau deshalb setzen Industrienationen wie USA und China, aber auch Skandinavien und Polen längst auf die Wärmepumpe als Heizungstechnologie.

Wie der Wärmepumpen-Hochlauf trotz Fachkräftemangel funktioniert, hat das Cleantech-Unternehmen in einem Gutachten für die Agentur für Sprunginnovationen niedergeschrieben. Hier geht es zum Dokument.

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Quelle tagesschau Bosch Die Zeit
1 Kommentar
  1. Peter St. sagt

    Immer wieder die Frage: woher soll der viele Strom für die Wärmepumpen kommen???

    Von Sonne und Wind natürlich.

    Solaranlage mit WP ist das ideale Gespann.

    Und Preise für WP-Anlagen von 25- 40 Ts. € sollen wohl nur abschrecken und sind maßlos übertrieben um den Faktor 2 zu groß.

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