Worin besteht der Unterschied: Wärmepumpentrockner oder Kondenstrockner? Für wen eignet sich welcher Typ? Der Cleanthinking-Ratgeber hilft bei der Kaufentscheidung.
Wärmepumpentrockner oder Kondenstrockner? Der Elektrotrockner ist aus den meisten Haushalten in Deutschland nicht wegzudenken: Das technische Trocknen der Wäsche ohne lästige, im Weg stehende große Wäscheständer drinnen oder draußen, stiftet großen Nutzen. Allerdings verbraucht ein klassischer Kondenstrockner sehr viel Strom und hat damit erstmal Nachteile, wenn man an die Erreichung der Klimaziele denkt. Dieser Ratgeber informiert darüber, ob Wärmepumpentrockner oder Kondenstrockner besser sind.
Wärmepumpentrockner oder Kondenstrockner: was ist empfehlenswert?
Vor der Kaufentscheidung sollten sich Verbraucher fragen: Was ist die bessere Wahl für meinen Bedarf? Die Antwort hat viele Facetten und wird in diesem Ratgeber genau oder die Lupe genommen. Der grundsätzliche Unterschied zwischen den Trocknerarten ist einfach zu verstehen: Der Ablufttrockner braucht einen Ausgang für die Luft nach Außen, während der Wärmepumpentrockner und auch der Kondenstrockner auch im geschlossenen Raum betrieben werden kann.
So funktioniert ein Kondenstrockner
Der Kondenstrockner ist in seiner Funktion ähnlich wie ein Wäscheständer, die Wäsche an der frischen Luft trocknet. Zunächst wird die Wäsche erwärmt – das macht an der Luft die Sonne und im Hausgerät entsprechend die Technologie. Die Luft wird von Außen angezogen und erwärmt, bevor sie in die Trommel gepustet wird. Anschließend wird die Wäsche in der erwärmten Luft herumgewirbelt. Dadurch gibt die Wäsche die Feuchtigkeit ab und trocknet.
Die Feuchtigkeit ist dann aber in der Luft – und die Luft kann nur begrenzt Feuchtigkeit aufnehmen. Daher wird die Feuchtigkeit in einem Behälter gesammelt, der meist rechts oben positioniert ist und nach jedem Waschgang geleert werden sollte. Dieses „künstliche Abkühlen“ frisst reichlich Energie, weshalb diese Geräte nicht als sparsam gelten.
So funktioniert ein Wärmepumpentrockner
Über die Vor- und Nachteile eines Wärmepumpentrockners haben wir bereits in einem anderen Beitrag berichtet. Dennoch soll hier das Kernprinzip des Wärmepumpentrockner erläutert werden, um die Unterschiede zum Kondenstrockner deutlich zu machen. Historisch gesehen ist die Wärmepumpen-Technologie der modernen Wärmepumpentrockner eine Weiterentwicklung der Technologie des Kondenstrockners.
Kerneffekt dieser Weiterentwicklung ist: Ein entsprechendes Gerät mit Wärmepumpe ist deutlich energiesparender im Vergleich zum Kondenstrockner. Um das zu erreichen, wurde der Kondensator weiterentwickelt und um einen Energieaustauscher ergänzt. Dieses Bauteil ist der einzige, signifikante technologische Unterschied zwischen dem Kondens- und dem Wärmepumpentrockner.
Der „heiße“ Teil der Wärmepumpe erwärmt die Zuluft, am „kalten“ Teil kondensiert die Feuchtigkeit der Abluft. Das Grundprinzip ist also die Erkenntnis, dass kalte Luft weniger Wasser, also Feuchtigkeit, aufnehmen kann als warme Luft. Der Luftstrom wird wie in einem Kreislauf immer wieder erhitzt und gekühlt. Mit der zugeführten elektrischen Energie wird somit effizienter umgegangen – die Energieeinsparung liegt bei bis zu 40 Prozent.
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Gerätewahl eine kare Entscheidung, oder?
Der Vorteil des Wärmepumpentrockners in Sachen Energieeffizienz ist ein klarer Grund dafür, warum die Gattung, die in den letzten Jahren von allen Herstellern eingeführt wurde, dominant geworden ist. Verbraucht der gewöhnliche Kondenstrockner etwa 600 Kilowattstunden pro Jahr, braucht der Wärmepumpentrockner 250 Kilowattstunden oder weniger jährlich. Bei Kosten von 30 Cent je Kilowattstunde macht das immerhin 105 Euro pro Jahr aus.
Der Nachteil ist: Die neuere Technologie bedeutet auch etwas höhere Anfangskosten. die Geräte sind im Schnitt zirka 100 Euro teurer als vergleichbare Geräte mit der alten Technologie. Das heißt letztlich, dass das trocknende Haushaltsgerät ein Jahr seinen Dienst verrichten muss, bis sich die Mehrkosten amortisiert haben. Ein Nachteil, der sich letztlich nach einem Jahr in einen Vorteil dreht.
Weitere Unterschiede sind: Die Geräte mit Wärmepumpe brauchen etwas länger, bis die Wäsche trocken ist. Dafür arbeiten sie geräuschärmer, eignen sich als besonders für Wohnungen und Mehrfamilienhäuser. Insofern dürfte die Entscheidung in den allermeisten Fällen eindeutig ausfallen. Der technische Fortschritt gewinnt.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.