Cleantech-Unternehmen Metacon will Wasserstoff aus Biogas-Anlage beim Abwasserverband Allgäu demonstrieren.
Das Cleantech-Unternehmen wird mit dem Abwasserverband Allgäu ein Projekt starten, um zu demonstrieren, wie Wasserstoff aus Biogas gewonnen werden kann. Dabei soll Abwasser als Methanquelle zum Einsatz kommen. Der entsprechende, mittelgroße HHG-Wasserstoffgenerator soll im Sommer 2023 auf dem Gelände des Abwasserverbandes in Betrieb gehen. Gerade Kommunen suchen händeringend nach Möglichkeiten, grünen Wasserstoff zu erzeugen – ohne Elektrolyseure bauen zu müssen.
Metacon ist ein schwedisches Cleantech-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Fertigung von Energiesystemen zur Erzeugung von Wasserstoff, Wärme und Storm spezialisiert hat. Die Kernprodukte basieren auf der sogenannten katalytischen Dampfreformierung zur Wasserstoff-Produktion beispielsweise auf Basis von Biogas. Entwickelt werden die Technologien von einem Spin-off der Universität Patras in Griechenland, das 2011 von Prof. Xenophon Verykias gegründet wurde.
Für die Gewinnung von Wasserstoff aus Biogas setzt Metacon die HHG-Produktlinie ein. Das erste Modell ist HHG 40 und soll in Kempten als Demo zum Einsatz kommen.
Mit mehr als 10.000 Biogas- und Kläranlagen und einer durchschnittlichen Anlagenkapazität von mehr als100 Normkubikmeter Biomethan pro Stunde hat Deutschland die höchste Biogasproduktionsdichte in Europa und damit auch das höchste theoretische Potenzial zur Produktion von grünem Wasserstoff aus dem heimischen Stromnetz – unabhängige, lokale und nicht-fossile Quellen.
Allerdings gibt es auch reichlich Lösungsanbieter, die sich für die Produkte der Biogasanbieter interessieren.
Der Abwasserverband der Stadt Kempten betreibt eine mechanisch-biologische Gruppenkläranlage mit Vergärungstürmen zur Erzeugung von Biogas. Das Biogas wird derzeit zur Produktion von rund 800 Kilowatt Strom sowie zur Wärmeerzeugung genutzt. In Zukunft könnte ein Teil oder das gesamte Biogas für die Produktion von Biomethan und grünem Wasserstoff verwendet werden.
In dem von Metacons HHG-Systemen ermöglichten Reformierungsprozess wird Methan in hochreinen grünen Wasserstoff mit einer Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten umgewandelt. Der Prozess gilt als besonders klimafreundlich. Das „grüne“ Kohlendioxid, das im Prozess entsteht, kann als industrieller Rohstoff verwendet werden und trägt weiter zu einer effektiven Reduktion der Treibhausgas-Emissionen bei.
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Mit der Realisierung des ersten Projekts wird erstmals ein HHG-Wasserstoffgenerator für den 24/7-Dauerbetrieb in eine professionelle Kläranlage integriert. Das System produziert täglich etwa 110 Kilogramm reinen Wasserstoff aus Biogas. In Entwicklung befindet sich eine größere Lösung für mehr als 500 Kilogramm Wasserstoff pro Tag. Der begrenzte Strombedarf für Systemfunktionen wie Pumpen und Steuerungssoftware wird direkt vor Ort als aus dem Biogas erzeugter Ökostrom bereitgestellt.
Derzeit laufen die Vorbereitungen für das anstehende Genehmigungsverfahren, bis Sommer 2023 soll das Projekt vorführungsreif sein.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.
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