Dezentraler Wasserstoffgenerator: Cleantech-Startup Enapter bietet Crowdinvesting-Chance

Sechs Prozent jährliche Zinsen: Crowdinvesting-Chance mit dem Wasserstoff-Startup.

Das in Berlin, Pisa, Thailand und Russland ansässige Cleantech-Startup Enapter hat vor einigen Tagen eine Crowdinvesting-Kampagne für seine Wasserstoff-Elektrolyseure gestartet. Mit dem frischen Geld will Enapter den Aufbau der industriellen Massenfertigung für den insbesondere für dezentrale Microgrids geeigneten AEM-Elektrolyseur vorantreiben. Die Investoren erhalten als Gegenleistung eine Verzinsung von sechs Prozent pro Jahr.

Mission des Cleantech-Startups ist es, grünen Wasserstoff günstiger zu machen als fossile Brennstoffe. Denn, so Mehrheitsgesellschafter Sebastian-Justus Schmidt: „Wasserstoff aus Solar- und Windstrom wird das Öl des 21. Jahrhunderts werden.“ Damit ist der Unternehmer exakt auf einer Wellenlänge mit dem Ökonomen, Bestseller-Autor und Zukunftsforscher Jeremy Rifkin, der schon 1992 die H2-Revolution ausrief – und heute mehr denn je davon überzeugt ist, dass sie im Zuge der Infrastruktur für die Dritte Industrielle Revolution kommen wird.

Schmidt und Rifkin wollen aus der bisherigen Stromwende, etwa in Deutschland, eine echte Energiewende machen – da Strom nur etwa ein Drittel des deutschen Energieverbrauchs ausmacht. Zwei Drittel hingegen werden aus (fossilen) Treibstoffen hergestellt. Die Alternative sind CO2-freie Alternativen wie grüner Wasserstoff oder grünes Methanol. Dafür sind aber, etwa im Bereich der Elektrolyseure, umfassende Investitionen in die zukünftige Infrastruktur notwendig.

Enapter sieht sich mit seiner sauberen Technologie des Wasserstoffgenerators genannten AEM-Elektrolyseurs in einer Vorreiterrolle. Mit günstigen Materiaien und einem verhältnismäßig einfachen Systemdesign bringt die Technologie Vorteile gegenüber anderen, großen Elektrolyse-Einheiten mit. Enapter setzt stattdessen auf Wasserstoff ganz nach Bedarf: In modular aufeinander aufbauenden Einheiten.

Wo die industrielle Massenfertigung stattfinden wird, steht indes noch nicht fest – bislang produziert Enapter in Pisa in Italien in kleinen Stückzahlen und deckt damit Projekte in Thailand oder anderswo ab. In Deutschland kooperiert das Cleantech-Unternehmen mit dem Berliner Cleantech-Startup Home Power Solutions. Laut Schmidt wird aktuell ein Standort für einen Enapter Campus gesucht – dort sollen Produktion, Forschung und Entwicklung vereint werden.

Die Crowdinvesting-Chance bietet Enapter nun allen Investoren ab 250 Euro an. Partner bei der Umsetzung ist die CrowdDesk GmbH. Das Frankfurter FinTech-Unternehmen stellt dafür die notwendige technische Infrastruktur bereit. Bislang (Stand 4.4., 15 Uhr) hat Enapter fast 80.000 Euro von Investoren eingesammelt. Weitere Infos sind unter www.enapter-invest.de zu finden.

Wer mehr über Wasserstoff erfahren möchte, dem sei das Buch „Das Supermolekül“ empfohlen.

Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.

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