Wiederverwertung von Fahrzeugbatterien: Forschungsprojekt gestartet
Batterien für Elektroautos haben in ihrer Aufgabe im Auto eine begrenzte Funktionsfähigkeit: Nach etwa zehn Jahren speichern die Akkumulatoren nicht mehr ausreichend Energie, um das Elektroauto komfortabel zu betreiben. Daher wird zunehmend daran geforscht, wie eine Wiederverwertung oder Weiterverwendung solcher Batterien gelingen kann. Wissenschaftler aus Münster haben sich im Projekt „EOL-IS“ dieser für die Energiewende wichtigen Fragestellung angenommen. Bis 2016 fördert das BMBF das Vorhaben mit zwei Mio. Euro.
In Zusammenarbeit mit Automobilherstellern, Recyclingunternehmen und Energieberatungen entwickeln die Forscher neue Lösungen, um jede Batterie optimal weiterzuverwenden. Hierzu erheben sie die Anforderungen für die infrage kommenden Nutzungs-Szenarien. Bei aus Elektroautos ausgebauten Batterien bestimmen sie den genauen Zustand: Wie viel Energie können sie noch speichern? Wie wurden sie bisher genutzt? Aus welchen Materialien bestehen sie? Auf dieser Grundlage wird die beste Möglichkeit zur Weiterverwertung für jede Batterie ausgewählt.
Damit Kunden bereit sind, eine gebrauchte Batterie zu kaufen, muss für jede einzelne Batterie außerdem ein maßgeschneidertes Dienstleistungsangebot erstellt werden. Zum Beispiel könnten Kunden eine Gebühr für jeden Ladevorgang der Batterie zahlen, anstatt die Batterie zu kaufen. Hierdurch gehen die Kunden nicht das Risiko ein, eine Batterie zu kaufen, die dann kurz nach dem Kauf schon wieder entsorgt werden muss.
Die Wissenschaftler wollen eine Software entwickeln, mit der automatisch die beste Verwertungsmöglichkeit für jede Batterie bestimmt werden kann. Forschungspartner sind die Unternehmen P3 energy and storage sowie Hellmann Process Management . P3 energy and storage entwickelt im Projekt neue Verfahren zur automatisierten elektronischen Bestimmung des Batteriezustands. Hellmann Process Management entwickelt ein Logistik-Konzept für den Transport der Batterien aus der Werkstatt zum Kunden und evaluiert die Projektergebnisse.
(Dieser Beitrag über das Forschungsprojekt EOL-IS erschien am 27.1.2014 auf CleanThinking.de)
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.
Dieses Forschungsprojekt klingt sehr interessant und ich bin gespannt, ob und welche Ergebnisse sich für die Wiederverwendung einer Fahrzeugbatterie ergeben. Wünschenswert wäre es auf jeden Fall, angesichts der Tatsache, dass die Entsorgung der alten Batterie kostspielig und nicht besonders umweltfreundlich ist.