Die Lage bei den Anfang vergangenen Jahres ins Trudeln geratenen Herstellern von Windturbinen hat sich in den vergangenen Monaten deutlich aufgehellt. Rückenwind etwa bei Vestas und Nordex gibt die gute Auftragslage, die insbesondere bei Vestas extrem positiv auffällt. So fallen insbesondere mehrere große Aufträge für Vestas in den USA (110 MW und 150 MW Ende Dezember) ins Auge – aber auch die Aufträge aus Polen, Uruguay, Deutschland, Schottland oder Indien, die Vestas alleine zwischen Weihnachten 2013 und Neujahr 2014 verkündete.
Daneben verkündete Nordex weitere Aufträge der Stadtwerke München und die Einführung der Generation Delta auch in der Türkei. Auch Irland und Finnland stehen auf der Akquise-Liste von Nordex ganz oben am Ende des vergangenen Jahres. Nordex hilft auch die Fantasie, eines Tages womöglich von einem der chinesischen Konzerne übernommen zu werden. So haben die China-Giganten Goldwind und Sinovel führende deutsche Hersteller wie Nordex, Siemens oder Enercon längst überholt. Ein Verkauf ist auch laut Nordex-Vorstand Jürgen Zeschky durchaus denkbar.
Beim Konkurrent Enercon sieht die Lage weniger rosig aus: Jedenfalls macht der Konzern Schlagzeilen (etwa bei sonnewindwaerme.de), weil eine Enercon E-126 im Windpark Schneebergerhof im Donnersbergkreis kürzlcih eines ihrer Rotorblätter verloren hat. Betreiber des Windparks ist juwi – die Ursachenforschung hat begonnen. Viel Wind war zum Zeitpunkt des Absturzes, bei dem glücklicherweise niemand verletzt oder gefährdet wurde, nicht.
Eine Enercon E-126 im Windpark Schneebergerhof im Donnersbergkreis, Rheinland-Pfalz, hat eines ihrer Rotorblätter verloren. Die Ursache ist bislang unklar. Besonders starker Wind herrschte zum Zeitpunkt des Unfalls nicht.
Dennoch: Die insgesamt gute Auftragslage spiegelt sich auch in steigenden Umsatzerwartungen und einer äußerst positiven Entwicklung der Aktienkurse von Nordex, Vestas oder Enercon wieder. So berichtet deraktionaer auf seiner Internetseite, Nordex könne das Umsatzziel 2015 in Höhe von 1,5 Milliarden Euro bereits im laufenden Jahr erreichen. Die Aktionäre freuts, wie die Kursentwicklung der Nordex-Aktie zeigt:
Die insgesamt positive Entwicklung zeigt sich auch in der Lage der PNE WIND-Gruppe: Zum Jahresende 2013 hat der Husumer Projektierer WKN AG, ein Unternehmen der PNE WIND-Gruppe, mit den Projekten Kastorf und Kropp erneut zwei Windparks an die KGAL Unternehmensgruppe mit Sitz in Grünwald bei München verkauft. Anfang Januar gelang dfer Verkauf des Windparks Calau IIA (Brandenburg) der PNE WIND AG an die Hamburger Beteiligungsgesellschaft CEE. Die PNE WIND-Gruppe wolle sich verstärkt auf die Realisierung von Windparks in Deutschland konzentrieren, hieß es in einer Pressemitteilung der PNE WIND Gruppe. Die zur Gruppe gehörenden Windpark-Projektierer PNE WIND AG und WKN AG können in 2014 deutlich mehr Windenergie-Nennleistung in Deutschland realisieren als im Vorjahr.
In 2013 wurde von der PNE WIND AG der Bau von fünf Windpark-Projekten mit 35 MW Nennleistung durchgeführt oder begonnen. Dabei handelt es sich um die Windparks „Zernitz II“, „Langwedel II“, „Göricke Söllenthin“, „Söllenthin II“ und „Calau IIA“. In zwei dieser Windparks werden derzeit letzte Arbeiten durchgeführt. Außerdem liegen der PNE WIND AG bereits Baugenehmigungen für weitere Windparks mit 22 Windenergieanlagen und einer Nennleistung von rund 58 MW vor. Die PNE WIND AG plant kurzfristig mit dem Bau dieser Projekte zu beginnen. Diese Windpark-Projekte, für die die Finanzierung und die Lieferung der Windenergieanlagen bereits gesichert sind, sollen in 2014 fertiggestellt und in Betrieb genommen werden.
Auch für weitere Windparks, die sich derzeit in den Genehmigungsverfahren befinden, werden die Genehmigungen kurzfristig erwartet. Insgesamt steht damit ein Volumen von Windparks in Bau, genehmigt und kurz vor der Genehmigung von etwa 160 MW zur Realisierung an. Die notwendige Fremdkapitalfinanzierung für diese Investitionen von mehr als 200 Mio. Euro konnte bereits mit sechs deutschen und europäischen Banken gesichert werden. Die mehrheitlich zur PNE WIND-Gruppe gehörende WKN AG hat in 2013 den Windpark „Ebersgrün“ mit vier Windenergieanlagen und 8,2 MW Nennleistung komplett fertiggestellt. Außerdem liegen derzeit Baugenehmigungen für drei Windpark-Projekte mit 14 Windenergieanlagen und einer Nennleistung von knapp 41 MW vor.
Martin Billhardt, Vorstandsvorsitzender der PNE WIND AG: „Wir sind mit unseren erfahrenen Teams in der Projektentwicklung auf einem guten Weg, 2014 zu einem der erfolgreichsten Jahre in der Projektumsetzung zu machen. Auch hat sich gezeigt, dass die Finanzierung von Windpark-Projekten durch Banken gesichert ist. Aber nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland erwarten wir bei der PNE WIND AG und in der Gruppe weitere Fortschritte bei den von uns entwickelten Projekten.“
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.