Das Hightech-Einfamilienhaus „Effizienzhaus Plus“ in Berlin vollbringt ein Kunststück: Es erzeugt mehr Energie als es verbraucht. Was nicht verbraucht wird, speichert das Wohn-Kraftwerk in Hochleistungsbatterien – Lithium-Ionen-Batterien. Das Besondere dabei: Der Speicher mit einer Leistungskapazität von 40 kW besteht aus gebrauchten Fahrzeugbatterien des Elektro-Mini von BMW und ist in einem Outdoor-Gehäuse von Rittal sicher untergebracht.
Das robuste Gehäuse aus der CS Toptec-Serie kam deshalb zum Einsatz, weil Akkus aus Sicht des Brandschutzes nicht unproblematisch sind. „Die installierte Leistung entspricht 7280 Laptop-Akkus“, rechnet Kurt Speelmanns, Referatsleiter des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung mit Sitz in Bonn, vor. Mit der Energiespeicherlösung geht man unter anderem der Frage nach, wie lange sich ausgediente Autobatterien in ihrem „Second Life“ noch effektiv nutzen lassen.
Rittal-Gehäuse integriert auch drei Batteriewechselrichter
Robust, kompakt und unauffällig: Das Gehäuse von Rittal integriert neben den gebrauchten Autobatterien weitere Steuerungs- und Kommunikationstechnik sowie drei Batteriewechselrichter. Sie haben die Aufgabe, die Batterien dann zu laden, wenn die solare Erzeugung höher ist, als der Verbrauch. Im umgekehrten Fall übernehmen die Batterien die dreiphasige Versorgung. Übersteigt die Stromgewinnung den eigenen Bedarf, werden zunächst die Batterien der zwei Elektro-Autos geladen und erst dann der Strom ins Netz eingespeist.
Damit die Technik des „Kraftwerkspeichers“ auch während heißer Sommermonate sowie bei hoher Verlustleistung der installierten Technik noch zuverlässig arbeiten kann, verfügt das doppeltürige CS Toptec-Gehäuse zur Kühlung über zwei Luft-Luft-Wärmetauscher. Zudem sorgt ein doppelwandiger Gehäuseaufbau mit Luftschlitzen oben und unten für einen Kamineffekt, so dass bei Sonneneinstrahlung ständig kühle Luft von Bodennähe nach oben gesogen wird.
Martin Ulrich Jendrischik, Jahrgang 1977, beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren als Journalist und Kommunikationsberater mit sauberen Technologien. 2009 gründete er Cleanthinking.de – Sauber in die Zukunft. Im Zentrum steht die Frage, wie Cleantech dazu beitragen kann, das Klimaproblem zu lösen. Die oft als sozial-ökologische Wandelprozesse beschriebenen Veränderungen begleitet der Autor und Diplom-Kaufmann Jendrischik intensiv. Als „Clean Planet Advocat“ bringt sich der gebürtige Heidelberger nicht nur in sozialen Netzwerken wie Twitter / X oder Linkedin und Facebook über die Cleanthinking-Kanäle ein.